Angelehnt an den Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek und der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, veranstalten wir regelmäßige Vorträge und Fachdiskussionen zu wirtschaftlichen, sozialphilosophischen und politischen Themen.
Fast schon vergessen aber dennoch aktueller und bedeutender als jemals zuvor – diese Definition trifft wohl äußerst trefflich auf die so genannte „Österreichische Schule der Nationalökonomie“, auch „Wiener Schule“ genannt, zu.
Diese philosophische und ökonomische Denkschule hat zahlreiche große und bekannte Denker und Vertreter hervorgebracht, dennoch wird sie an Universitäten, in Wirtschaftsstudien oder in öffentlichen Medien kaum gelehrt, bestenfalls am Rande erwähnt – und dies meist mit negativer Darstellung. Selbst den meisten Ökonomieprofessoren sind die Theorien der Österreichischen Schule kaum geläufig, da in erster Linie die Lehren der Umverteilung und des staatlichen Interventionismus von John Maynard Keynes, bzw. dessen inhaltlichen Vordenkers, Silvio Gesell, gelehrt werden. Diesen Theorien stehen jedoch die liberalen Ansätze der Österreichischen Denker, dessen bekanntester Vertreter wohl Friedrich A. v. Hayek war, fundamental entgegen.
Die Österreichische Schule wurde im späten 19. Jahrhundert u.a. von Carl Menger als dessen Wegbereiter ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit war Wien ein Zentrum unglaublicher intellektueller Aktivitäten und Figuren, deren wissenschaftliche Erkenntnisse unsere Sichtweisen bis heute prägen. Beispiele hierfür sind Sigmund Freud (Psychologie), Gustav Klimt (Kunst), Arnold Schönberg und Gustav Mahler (Musik), Theodor Billroth (Medizin) oder Ludwig Wittgenstein (Philosophie). Aber darüber hinaus wurde zu dieser Zeit in Wien auch die moderne Ökonomie auf dem Grundsatz freier Individuen erschlossen.
Eine Gruppe führender Ökonomen, Carl Menger, Eugen von Böhm-Bawerk und Friedrich Wieser, definierten die ökonomischen Prinzipien neu. Sie vertraten die Sichtweise einer natürlichen Ordnung durch den Markt, wo die Bedürfnisse und Wünsche der einzelnen Individuen optimal befriedigt würden. Diese Theorien wurden von zahlreichen weiteren Vertretern weiterentwickelt, überprüft und bewiesen. Vermutlich hat die Österreichische Schule mehr für die Entwicklung von Wohlstand beigetragen, als irgendeine andere Denkrichtung jemals zuvor. Die meisten wichtigen Themen heutiger wirtschaftlicher Diskussionen drehen sich rund um Ideen, die von der Österreichischen Schule bekanntgemacht wurden.
Aktuell gilt die Theorie der Österreichischen Schule als die wichtigste philosophisch-ökonomische Lehre, die dem Geld wieder einen festen Wert zuspricht und es nicht deckungslos vermehren möchte, wie es heute der Fall ist. Dieser zentrale Aspekt hinter all unseren Problemen wird immer noch zu wenig in der Öffentlichkeit angesprochen.
Des Weiteren vertritt die Österreichische Schule den Aspekt einer Regelgerechtigkeit in einer freien Wirtschaftsordnung und kritisiert staatliche Regulierungen des Wirtschaftsflusses. Diese führen nachgewiesenerweise, über den Weg von Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Individuen oder Gruppierungen, zwangsläufig immer zu einer Verarmung der Gesellschaft. Hierzu zählen neben anderen Regulierungsformen insbesondere Zwangsenteignungen durch überbordende Steuer- und Abgabensysteme oder falsche Geldpolitik.
Es wird dargestellt, dass im Gegensatz zur Meinung und Vorgehensweise unseres aktuellen Systems, Wirtschaft, und somit Wohlstand, nicht in erster Linie durch Konsumation, sondern zuerst durch Produktion entsteht. Hierfür ist die Freiheit des Unternehmertums und des Warenverkehrs notwendig. Eine Beeinflussung durch staatliche Anreize, wie z.B. Zinsmanipulationen (Zinssenkungen um den Konsum zu fördern), Geldumverteilungen, z.B. von erfolgreichen auf nichterfolgreiche Sektoren, oder die künstliche Vermehrung eines wertlosen Papiergeldes, ruinieren die Wurzeln des natürlichen Wohlstandsflusses einer Gesellschaft.
Bekannte Vertreter dieser Schule waren u.a. Carl Menger (1840-1921), Eugen v. Böhm-Bawerk (1851-1914), Friedrich v. Wieser (1851-1926), Ludwig v. Mises (1881-1973), Joseph A. Schumpeter (1883-1950), Leo Schönfeld-Illy (1888-1952), Gottfried v. Haberler (1901-1995), Oskar Morgenstern (1902-1977) oder Fritz Machlup (1902-1983).
Weitere international bekannte Vertreter waren u.a. Karl R. Popper (1902-1994), Milton Friedman (1912-2006), Murray Rothbard (1926-1995) oder auch Roland Baader (1940-2012).
Auch heute gibt es zahlreiche Ökonomen der Österreichischen Schule, die ihre Erkenntnisse weltweit publizieren. Hierzu zählen u.a. Gerd Habermann, Peter Boettke, Jörg Guido Hülsmann, Jesus Huerta de Soto, Philipp Bagus, Steven Horwitz, Hans Hermann Hoppe, Thorsten Polleit und viele mehr.
Der populärste Repräsentant dieser Denkschule war bzw. ist vermutlich Friedrich August v. Hayek (1899-1992), nicht zuletzt deshalb, da ihm der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1974 verliehen wurde. Hayek lieferte, neben seinen Vorgängerkollegen, wie z.B. Ludwig v. Mises, einen fundamentalen ökonomischen und sozialphilosophischen Beitrag als Wegbereiter einer freien Gesellschaft.
Und so wie Mises der argumentative Gegner von Karl Marx war, so gelten Hayeks Erkenntnisse als Gegenpol zur aktuell praktizierten Wirtschafts- und Währungspolitik, und dessen Vordenker J.M. Keynes.
Unter Hayeks zahlreichen Büchern und Publikationen gilt beispielsweise sein Werk „Der Weg zur Knechtschaft“ (1944), als Vorlage für das literarische Werk „1984“ von George Orwell. Hier werden zwangsläufige soziale, politische und wirtschaftliche Tendenzen bzw. Entwicklungen analysiert und veranschaulicht, die als Alternative einer unfreien Gesellschaft übrig blieben. In dieser fundamentalen Analyse bleiben nur zwei Optionen bestehen, entweder:
- Markt (also Freiwilligkeit und in der Folge Wohlstand aller Individuen), oder
- Befehl (Unterordnung und Knechtschaft, -> schließlich modernes Sklaventum).
Aus unserer Sicht bieten Hayek und die Vertreter der Österreichischen Schule die richtige Antwort.
Hören Sie sich die Vorträge an und diskutieren Sie mit!